Kolloquium: Sportwetten, eSport und Compliance

„Kolloquium: Sportwetten, eSport und Compliance“

Am 05.12.2019 fand an der Universität Augsburg das „Kolloquium: Sportwetten, eSport und Compliance“ statt. Das Feld der Referierenden umfasste Experten zu den Themen eSport, Compliance und Sportwetten.

Referierende & Panelisten


  • Herr Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Kubiciel, Juraprofessor an der Universität Augsburg und Mitglied der Forschungsstelle für eSport-Recht
  • Frau Karin Klein, Chief Regulatory Officer bei Tipico
  • Herr Nepomuk Nothelfer, Dipl.-Jur. (Univ.), Mitarbeiter an der Universität Augsburg und Mitglieder der Forschungsstelle für eSport-Recht
  • Herr Prof. Dr. Michael Tsambikakis, Partner bei Tsambikakis & Partner
  • Herr Hans-Joachim Eckert, Sports Governance Unit (ehem. Vorsitzender Richter am Landgericht München, ehem. Vorsitzender der Fifa-Ethikkommission) 
  • Herr Dr. Tim Bagger von Grafenstein, Associate Partner bei Lentze Stopper

Programm


16.00 Uhr – 16.15 Uhr: Registrierung und Kaffee

16.15 Uhr – 17.30 Uhr: Vorträge
  • Slot 1: Compliance und rechtlicher Rahmen für Sportwettenanbieter in Deutschland (Kubiciel)
  • Slot 2: Compliance bei Tipico. Herausforderungen aus der Vergangenheit und Investition in die Zukunft (Klein)
  • Slot 3: eSport und Regulierung: Wo stehen wir? (Nothelfer)
17.30 Uhr – 17.45 Uhr: Kaffeepause

17.45 Uhr – 18.45 Uhr: Paneldiskussion: (e)Sport, Wetten und Compliance


Tagungsbericht



Bei ungewöhnlich mildem Wetter begann für die Teilnehmer des Kolloquiums ein spannender Nachmittag zu den Themen (e)Sport, Compliance und Sportwetten in den Räumlichkeiten der Juristischen Fakultät der Universität Augsburg.

Die Tagung eröffnete Herr Prof. Dr. Dr. h.c. Kubiciel mit einem Vortrag zum Status Quo des rechtlichen Rahmens für Sportwettanbieter in Deutschland. Er referierte unter anderem über die strafrechtlich abgesicherte staatliche Regulierung der verschiedenen Formen des Glücksspiels. Ebenfalls sprach er über die tatsächlichen Herausforderungen einer Überführung staatlicher Vorgaben in bereits bestehende Regulierungs- und Compliance-Modelle und unterschied dabei Internetanbieter von Wettshops. Dieses Thema griff Frau Klein auf und vertiefte die vorherigen Ausführungen von Prof. Dr. Dr. h.c. Kubiciel anhand des Beispiel-Unternehmens Tipico. Sie stellte das Compliance-System und die Compliance-Struktur des Unternehmens, welche unter anderem auf Forschungsarbeiten der University of Harvard basieren, vor und ging im Detail auf deren Besonderheiten ein. Schwerpunkte waren dabei die Themen Spiel- und Wettmanipulationen, Spieler- und Jugendschutz, Geldwäsche sowie die Integrität von Technik und Mitarbeitern. Herr Nothelfer schlug im Anschluss die Brücke vom herkömmlichen Sport zum eSport. Zunächst referierte er über den eSport-Begriff im tatsächlichen sowie im rechtlichen Sinne. Im Anschluss setzte er einen Fokus auf die Frage, inwiefern    § 265c StGB Anwendung auf vergleichbare Fälle im eSport finden kann. Dies nahm er als Anknüpfungspunkt, um zum einen auf den derzeitigen Stand der staatlichen Regulierung im eSport einzugehen und zum anderen Möglichkeiten künftiger Regulierung zu skizzieren.

Nach einer kurzen Kaffeepause, in der bereits angeregt diskutiert wurde, begann eine Paneldiskussion mit den Referierenden und den Branchenexperten Herrn Prof. Dr. Michael Tsambikakis, Herrn Hans-Joachim Eckert und Herrn Dr. Tim Bagger von Grafenstein. Fokus dieser war vor allem die Frage, wie es um die staatliche Regulierung und die Compliance im herkömmlichen Sport steht und inwiefern die eSport-Branche hieraus lernen kann, soweit sie mit jener vergleichbar ist. Auch die Teilnehmer der Tagung diskutierten angeregt mit. Obgleich das Panel nach einer Stunde beendet war, wurden die begonnen Diskussionen noch lange fortgeführt. 

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